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Cookies mit Charakter: Wie Linda mit CREAM den deutschen Keksmarkt neu denkt

Die Gründung von CREAM begann nicht in einem Konferenzraum oder mit einem Businessplan, sondern mit einem Herzenswunsch: 2024 reiste Linda nach New York – eine Stadt, die sie schon lange faszinierte. Was sie dort fand, überraschte selbst sie: Cookies, die mehr waren als nur Süßgebäck. Kreative Sorten, hohe Qualität und Marken, die mit echter Begeisterung geführt wurden. „Es waren am Ende die Cookies, in die ich mich verliebt habe“, sagt sie heute. Zurück in Deutschland fiel ihr auf, dass es hier kaum vergleichbare Konzepte gibt. Diese Lücke wurde zur Chance – und der Auslöser für ihre Gründungsidee.

CREAM – eine Marke mit Haltung

CREAM ist für Linda weit mehr als nur ein Produkt. Die Marke steht für Geschmack, aber auch für Werte. „In einem Wort: Geschmack. Aber eben nicht nur“, sagt sie. Nachhaltigkeit, kreative Freiheit und ein lokaler Bezug sind fest im Konzept verankert. Besonders wichtig ist ihr, dass die Marke einen gewissen Stil ausstrahlt: Cookies, die nicht nur schmecken, sondern auch wie ein Statement wirken. „Cookies können Fashion sein“, meint sie – und genau das spiegelt sich im Markenauftritt von CREAM wider. Auch Transparenz bei den Inhaltsstoffen gehört für sie selbstverständlich dazu, in einer Branche, in der das oft zu kurz kommt.

Warum sie selbst bäckt – und nicht outsourct

Viele Startups in der Food-Branche arbeiten mit externen Produzenten, um Kosten zu senken und schneller zu skalieren. Linda hat sich bewusst dagegen entschieden. Sie hat Gespräche mit Lohnfertigern geführt, doch schnell gemerkt: Ihre Vision würde dabei auf der Strecke bleiben. „Bestimmte Zutaten gehen nicht, bestimmte Prozesse müssen anders laufen – das ist verständlich, aber nichts für mich.“ Die Eigenproduktion ermöglicht ihr, kompromisslos an Qualität und Kreativität festzuhalten. Jeder Cookie trägt ihre Handschrift. Besonders stolz ist sie auf ihre ausgefallenen Sorten – denn „zu verrückte Sorten gibt es nicht“.

Zwischen Bürokratie und Business-Alltag

Die Vorstellung, ein eigenes Food-Startup zu gründen, klingt mit Sicherheit für viele spannend – doch der Weg dahin ist oft steinig. Besonders in Deutschland begegnen Gründer:innen schnell einer Wand aus Bürokratie. Ein konkretes Beispiel ist der sogenannte Meisterzwang: Wer gewerblich backen will, braucht in der Regel einen Meistertitel. Für Linda hieß das, eine Ausnahmebewilligung zu beantragen und sich von einem Konditormeister prüfen zu lassen. Sie hat sich nicht abschrecken lassen. „Geht nicht, gibt’s nicht“, sagt sie – und das meint sie auch so.

Auch der Arbeitsalltag hat es in sich. Jeder Tag sieht anders aus: „Heute ist man Geschäftsführerin, morgen Marketingstrategin, übermorgen Bäckerin.“ Um nicht den Überblick zu verlieren, hält sie an festen Ritualen fest. Morgens plant sie den Tag, abends reflektiert sie. Diese kleinen Routinen geben ihr Halt in einer Phase, in der sich alles ständig verändert.

Frühe Erfolge und eine klare Vision

Trotz der Herausforderungen feierte CREAM schon früh erste Erfolge. Besonders stolz ist Linda auf den IHK-Jahresempfang – ein Prestige-Event, für das sie direkt nach einem Pitch gebucht wurde. „Ich habe bei der Pitch-Arena Cookies verteilt – offenbar mit Wirkung“, erinnert sie sich lachend. Auch Preise ließen nicht lange auf sich warten. 2024 reichte sie ihre vegane Sorte „Salted Chocolate Chip“ beim German Chocolate Award ein. Und das ist erst der Anfang. Ihr Ziel ist es, CREAM in den nächsten Jahren als DIE Marke für Cookies in Deutschland zu etablieren – mit hochwertigen Produkten, einem klaren Profil und dem Mut, neue Wege zu gehen.

Erfolg bedeutet Freiheit

Für Linda ist Erfolg mehr als Umsatz oder Reichweite. Es geht ihr um Selbstbestimmung. „Sich nicht von Hindernissen aufhalten zu lassen und die Freiheit zu haben, kreativ und unternehmerisch zu arbeiten – das ist für mich Erfolg.“ Gleichzeitig will sie mit ihrem Unternehmen nicht nur sich selbst, sondern irgendwann auch ihr Team tragen können. Die unternehmerische Verantwortung ist für sie kein Druck, sondern Motivation. Sie will gestalten – und das auf ihre eigene Art.

Mehr Transparenz, mehr Bewusstsein

Auf die Frage, was sie in der Branche verändern würde, kommt die Antwort ohne Zögern: „Transparenz.“ Für Linda geht es darum, ehrlicher zu kommunizieren – über Inhaltsstoffe, Herkunft und Prozesse. Auch ein stärkeres Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit wünscht sie sich – nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei Konsument:innen. Mit CREAM will sie hier ein Zeichen setzen. Genuss und Verantwortung müssen sich nicht ausschließen – im Gegenteil, sie können sich ergänzen.

Mut machen und Netzwerke nutzen

Gründen ist kein Solo-Projekt – das weiß auch Linda. Besonders geholfen haben ihr Programme wie das Kompass Zentrum für Unternehmensgründung. Hier fand sie Beratung, Kontakte und Unterstützung. Ihr wichtigster Tipp für angehende Gründerinnen: „Sprecht eure Ideen aus, hört euch Feedback an, lasst euch keine Angst machen.“ Der Austausch mit anderen – egal ob Anfängerinnen oder erfahrene Unternehmerinnen – war für sie enorm wertvoll. Und wenn der Zweifel doch mal zuschlägt? Dann wirft sie einen Blick auf die Tafel in ihrem Büro. Darauf steht: „If you’re looking for a sign, this is it.“ Und manchmal ist genau das der Schub, den man braucht.

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