Zwei Generationen, ein Löffel Mut – die Gründungsgeschichte hinter Corridge

Die Gründung von Corridge begann mit einem vertrauten Moment: einem Gespräch am Küchentisch. Ellen, damals im Studium, war zu Besuch bei ihrer Mutter Mirjam – und genoss wie früher ein hausgemachtes Porridge. Zwischen Alltagsstress und Uni wurde ihr klar, wie schwer es ist, sich unterwegs wirklich gesund zu ernähren. Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee, ein Produkt zu entwickeln, das nährstoffreich, funktional und alltagstauglich ist. Als Mutter-Tochter-Team verband die beiden nicht nur die enge Beziehung, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für gesunde Ernährung und einen bewussten Lebensstil.

Kollagen trifft Komfort: Was Corridge besonders macht

Corridge ist das Ergebnis eines konkreten Bedürfnisses: Ein Porridge, das schmeckt, sättigt, gut tut – und sich unkompliziert in den Alltag integrieren lässt. Die Besonderheit liegt in der Kombination mit Kollagen, einem natürlichen Eiweiß, das wichtige Funktionen im Körper unterstützt. „Auf der Suche nach einem passenden Produkt wurde ich im Handel nicht fündig – also habe ich es selbst entwickelt“, sagt Mirjam, die aus eigener Erfahrung mit zwei Autoimmunerkrankungen weiß wie entscheidend gesunde Ernährung und gezielte Nahrungsergänzung sein können. Corridge ist glutenfrei, laktosefrei, ballaststoffreich, enthält keine Zusätze – und trifft den Nerv der Zeit: funktionale Ernährung ohne Schnickschnack.

Einstieg mit Hindernissen

Der Start von Corridge war mit typischen Gründungshürden verbunden. Besonders herausfordernd war die Suche nach passenden Lieferanten – etwa einer Mühle, die die geforderten Qualitätsstandards erfüllt und gleichzeitig offen für ein junges Start-up ist. „Viele haben uns nicht ernst genommen“, sagen Ellen und Mirjam. Ohne Branchenerfahrung und ohne bestehendes Netzwerk stießen sie oft auf Zurückhaltung. Dennoch hielten sie an ihrer Idee fest – auch wenn anfangs unklar war, ob ein Porridge mit Kollagen überhaupt am Markt funktionieren würde.

Die Idee war neu, das Produkt erklärungsbedürftig, und vieles musste von Grund auf erarbeitet werden. Rückschläge gehörten dazu, aber sie versuchten, aus jeder Absage zu lernen und die nächsten Schritte gezielt weiterzugehen. Entscheidend war für sie, dranzubleiben und flexibel zu bleiben.

Erste Schritte in den Handel & große Meilensteine

Der Markteintritt verlief unkonventionell. Da der direkte Zugang zu Entscheider:innen im Handel fehlte, suchten Ellen und Mirjam selbst den Kontakt – per Telefon, per E-Mail oder persönlich vor Ort. „Manche Marktleiter brauchten Monate, bis sie bereit waren, uns eine Chance zu geben.“ Doch die Hartnäckigkeit zahlte sich aus: Erste Streckenlistungen bei EDEKA und REWE konnten sie schließlich realisieren.

Gleichzeitig bauten sie ihren Onlineshop auf, organisierten Verkostungen und präsentierten sich auf Messen, um Feedback einzuholen und Vertrauen aufzubauen – ein entscheidender Faktor, gerade im sensiblen Bereich funktionaler Lebensmittel.

Ein besonderer Meilenstein war der Auftritt bei Die Höhle der Löwen. Corridge hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Verkäufe – umso bedeutender war die öffentliche Sichtbarkeit und der Deal mit Investorin Janna Ensthaler, die das Potenzial der Idee sofort erkannte. Seitdem hat sich viel bewegt: Functional Food ist stärker im Bewusstsein, das Interesse wächst – und Corridge entwickelt sich stetig weiter.

Zwei Generationen, ein Ziel

Im Arbeitsalltag ergänzen sich Ellen und Mirjam ideal. Während Ellen sich um Sales, B2B und digitales Marketing kümmert, verantwortet Mirjam Produktentwicklung, Einkauf und Buchhaltung. „Unsere größte Stärke ist, dass wir unterschiedliche Perspektiven mitbringen – und uns auf Augenhöhe begegnen“, sagen beide. Das Vertrauen und der enge Austausch machen das Duo stark – auch in schwierigen Momenten. Ihr gemeinsames Ziel: Corridge als Marke im gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel etablieren und ein Bewusstsein für funktionale, ehrliche Ernährung schaffen.

Gesunde Ernährung als Haltung, nicht als Trend

Für Ellen und Mirjam ist gesunde Ernährung kein kurzlebiger Trend, sondern eine Haltung. Gerade im Bereich Well-Aging sehen sie großes Potenzial: „Unsere Gesellschaft wird älter – Prävention sollte selbstverständlich sein“, betonen sie. Mit Corridge wollen sie zeigen, dass gesunde Ernährung nicht kompliziert sein muss. Ihr Produkt ist nährstoffreich, sättigend, frei von Zuckerzusätzen und Zusatzstoffen – und trotzdem schnell zubereitet. Ihr Fokus: echte Inhaltsstoffe, echte Wirkung, echter Nutzen.

Nicht gewartet, einfach gemacht

In der Anfangsphase haben Ellen und Mirjam ganz bewusst auf Förderprogramme oder Mentor:innen verzichtet. Der bürokratische Aufwand war ihnen zu hoch, die Zeit dafür schlicht nicht da. „Wir wollten vorankommen und haben unsere Energie lieber ins operative Geschäft gesteckt“, sagen sie. Statt auf externe Unterstützung zu warten, setzten sie auf Learning by Doing, eigene Recherche und den Austausch mit ihrem Produzenten – vor allem bei lebensmittelrechtlichen Fragen.

Heute sehen sie: Netzwerke wachsen oft erst mit der Sichtbarkeit. „Je etablierter man wird, desto mehr öffnet sich der Zugang zu Menschen, die mit einem arbeiten wollen.“ Auch wenn der Weg ohne Startnetzwerk länger war, war er machbar. Gleichzeitig betonen sie: Guter Austausch, ehrliche Kontakte und offene Gespräche sind langfristig Gold wert – nicht als Voraussetzung, aber als starke Ergänzung zur eigenen Initiative.

Gründen als Frau: Gründen ist nicht neutral – noch nicht

Für Ellen und Mirjam ist klar: Gründen als Frau bedeutet auch heute noch, Hürden zu überwinden, die für Männer oft nicht existieren. Sie wünschen sich ein Ökosystem, in dem weibliche Gründerinnen nicht mehr doppelt überzeugen müssen – „nicht als Ausnahme, nicht als Risiko gesehen werden, sondern als selbstverständlicher Teil der Gründungslandschaft“. Besonders in der Frühphase sehen sie strukturelle Nachteile: fehlende Sichtbarkeit, schwieriger Zugang zu Finanzierung und Netzwerken, wenig Diversität in Entscheidungspositionen.

Was ihrer Meinung nach fehlt, sind echte Chancen – und Menschen, die Gründerinnen nicht nur zuhören, sondern mit ihnen arbeiten wollen. Es braucht mehr Räume für ehrlichen Austausch, starke weibliche Vorbilder und mehr Offenheit für Ideen abseits etablierter Pfade. „Vielfalt ist kein Sonderfall, sondern bringt Innovation – und davon lebt Unternehmertum“, sagen sie.

Mut zur Gründung – auch ohne perfekten Plan

Gleichzeitig wollen Ellen und Mirjam anderen Frauen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen – auch ohne perfekte Vorbereitung oder große Investoren. „Glaub an dich – auch wenn andere es nicht tun. Warte nicht auf den perfekten Moment, sondern mach einfach.“ Besonders wertvoll finden sie es, im Team zu gründen. „Zu zweit ist die Last leichter und der Weg macht mehr Spaß.“

Dass sie diesen Weg gemeinsam als Mutter und Tochter gehen, empfinden sie nicht nur als unternehmerischen Vorteil, sondern als persönliche Bereicherung. Vertrauen, Rückhalt und eine gemeinsame Vision – das sind für sie die Grundlagen jeder Gründung. Und genau das wollen sie weitergeben.

Ihr Motto für schwierige Zeiten? “Believe in yourself, be fearless and work work work!”

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