
Cooking as a Service: Hausgemachtes Essen für jeden – die Idee hinter Joy and Meal
In einer Welt, in der Zeit knapp ist und gesunde Ernährung oft zu kurz kommt, bietet Joy and Meal eine Lösung, die weit über klassische Kochservices hinausgeht. „Firmenteams und Familien können in wenigen Klicks personalisierte Kochservices buchen: Kochkurse, Meal Prep für die Woche oder Privatchefs für casual Events“, erklärt Gründerin Noelia Gonzalez Vila.
Mit ihrer Plattform möchte sie den Menschen helfen, besser zu essen, Zeit zu sparen und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes zu tun. „Das derzeitige Angebot ist unzureichend, veraltet und langsam, und das wollen wir mit unserer Plattform mit verschiedenen Köch:innen aus der ganzen Welt besser machen.“
Die Idee: Kochen als Service
Die Inspiration für „Cooking as a Service“ kam aus Noelia’s eigener Erfahrung: „Ich bin in Spanien aufgewachsen und hatte den Luxus, jeden Tag hausgemachtes Essen zu essen. Zur Situation: Ich komme aus einer Region, Galicien, mit 2,7 Millionen Einwohnern und 92 gastronomischen Festen im Jahr… wir wissen also wirklich, was gutes Essen ist. Als ich in München arbeitete, hatte ich nicht genug Zeit, um mir etwas Gutes zu kochen. So entstand die Idee über eine Plattform die Koch-Fähigkeiten der talentierten Menschen aus aller Welt zu nutzen, die in der Stadt leben.“ Aus diesem Bedürfnis heraus wurde Joy and Meal geboren. „Wer keine Zeit fürs Kochen hat, kann bei uns das zuhause Kochen „outsourcen“ mit einem Privatkoch für den Alltag; Wir wollen diese Dienstleistung demokratisieren. Mit den Kochkursen, vor allem für Firmenteams, wollen wir Menschen motivieren, dass sie mehr selbst zuhause kochen“, erklärt Noelia.
Ein Weg mit vielen Learnings
Die ersten Monate der Gründung waren geprägt von Unsicherheit und bürokratischen Hürden. „Ich hatte sehr oft Zweifel, ob das alles etwas wird. Mir hat in dieser Zeit sehr geholfen, mich mit anderen Gründern zu unterhalten, die genau die gleichen Zweifel hatten, aber trotzdem weitergemacht haben“, berichtet Noelia. Gleichzeitig empfand sie die Bürokratie in Deutschland als eine besondere Herausforderung: „Man hat quasi nicht einmal angefangen und schon mehrere Tausende von Euros für reine bürokratische Themen bezahlt, die wenig wertschöpfend sind. Ich bin eigentlich sehr stolz darauf, dass ich das alles als nicht Muttersprachlerin in Deutschland bisher so gut hingekriegt habe.“
Trotz dieser Herausforderungen hat Noelia einige bemerkenswerte Meilensteine erreicht: „Ganz stolz bin ich auf die EU-Förderung im Jahr 2024. Joy and Meal war eines der 28 Startups, die für das NEB Catalyse Programm ausgewählt wurden.“ Auch die Buchungen für Team-Cooking von Amazon, Universal Pictures, CHECK24 oder die Weltbank waren ganz besondere Momente. „Als kleines Startup ist es für uns besonders wichtig, solche namhaften Kunden haben, die uns vertrauen.“ ein Team-Cooking in München war ein besonderer Moment. Ein weiteres Highlight war ein TV-Bericht im Bayerischen Rundfunk über ihre Gründerinnenreise.
Meal-Prep-Services für Mitarbeitende als Trend für die Zukunft
Noelia sieht im Kochen mehr als nur eine Alltagstätigkeit: „Mit Joy and Meal möchte ich dazu beitragen, dass hausgemachtes Essen für viele Menschen wieder die erste Wahl ist.“ Dabei strebt sie an, durch bessere Kochkenntnisse und Meal-Prep-Services die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und nachhaltige Konsummuster zu fördern. Die Kochkurse für Firmen als Team-Building die sie bereits anbieten sind eine hervorragende Gelegenheit, Menschen die selten kochen, hausgemachtes Essen und Kochkenntnisse näher zu bringen, und damit sie zu inspirieren/motivieren, dass sie mehr selbst zuhause kochen. Sie plant zudem, Kochservices für zu Hause über Unternehmen als Mitarbeiterbenefit anzubieten: „Das schafft eine einfache Möglichkeit, die Produktivität der Mitarbeitenden zu fördern und gleichzeitig das ESG-Engagement der Unternehmen zu verbessern.“
Netzwerke und Unterstützung: Ein Schlüssel zum Erfolg
Netzwerke waren für Noelia von Beginn an eine wichtige Stütze: „Eine meiner ersten Anlaufstellen war der Impact Hub München. Dort habe ich nicht nur den Coworking Space genutzt, sondern auch viele inspirierende Menschen kennengelernt.“ Auch Förderprogramme wie „Start?Zuschuss!“ aus Bayern oder das NEB Catalyse Programm der EU haben ihr geholfen, finanzielle und ideelle Unterstützung zu erhalten.
Der Wunsch für das Female Founders Ökosystem
Noelia hat klare Ratschläge für angehende Gründerinnen: „Gründen ist hart, wirklich hart. Ein gutes Supportnetzwerk mit Familie und Freunden zu haben, halte ich für sehr wichtig.“ Sie betont außerdem die Bedeutung eines guten Founders’ Agreements, bevor man zum Notar geht, und empfiehlt, so früh wie möglich mit realen Kunden in Kontakt zu treten: „Das Allerwichtigste sind immer die Paying Customers, für die man eine Lösung schafft.“
Für die Zukunft des Female Founders Ökosystems wünscht sich Noelia mehr Business Angels und Investor:innen, die an weibliche Gründerinnen glauben, sowie mehr Gründerinnen mit hochskalierbaren Geschäftsideen.
Ein Blick in die Zukunft
Für Noelia ist Erfolg eng mit Freiheit und Sinnhaftigkeit verbunden: „Erfolg ist für mich, wenn ich wirklich frei entscheiden kann, womit ich meine Zeit verbringe, und wenn das, was ich mache, einen wirklichen Sinn und eine Wirkung hat.“
Langfristig möchte sie mit Joy and Meal europaweit expandieren und eines Tages als Business Angel die nächste Generation von Gründer:innen unterstützen.